Di Maggio Rodrigues – Dialupo – Casanova

In questo periodo mi è stato chiesto quale colore avrei visto alla fine di questo tunnel. Peccato non avergli chiesto di domandarmi quale colore avrei voluto vedere e quale invece immaginavo ci sarebbe stato. Comunque, alla fine un colore io ce l‘avevo, un colore associato a una speranza.
Während dieser zeit wurde ich gefragt: Was für eine Farbe ich sehen würde am Ende des Tunnels. Hatte leider vergessen nachzufragen, welche Farbe ich mir wünsche oder welche ich mir vorstellte die es effektiv am Ende sein könnte. Letztendlich hatte ich eine Farbe im Kopf, eine Farbe die mit einer Hoffnung verbunden war.
Text von R. Di Maggio Rodrigues
Vernissage 27. April 2023 um 18 Uhr / Matinée und Artist Talk am Samstag 29. April um 11 Uhr. 
Live drawing von Ingmar Dialupo an den folgenden Tagen / 29. April / 6. Mai / 14. Mai / 20. Mai
Live writing and drawing von Marco Casanova vom 27. – 29. April

due carabinieri è un civile a Trastevere’20 25×39 Oil on Hahnemühlepaper aus der Serie Light and Shadows
Ein Baum hat Blätter und Zweige, die fallen und vergehen, aber es gibt auch Äste und Stämme, die bleiben und überdauern. Genauso gibt es Papiere, die vergänglich und flüchtig sind, solche, die wichtig und bewahrenswert sind, und solche, die man gerne besitzen möchte. Ein wichtiges Dokument kann einen Wert haben, aber keine Bedeutung. Wie ein Baum kann sich die Dauerhaftigkeit und Bedeutung eines Dokuments im Laufe der Zeit verändern.
Eine Ausstellung mit drei Positionen, die in ihrem Ansatz und in ihrem Wesen sehr unterschiedlich sind. Dennoch sind sie mit unseren wichtigsten Elementen, wie der Linie und der Schrift, verbunden. where are your papers ist eine Ausstellung, die Werke; Fotografien, Skizzen, Mischtechniken von Künstlern präsentiert, die Papier in seiner Form und seinem Wert bearbeiten, betrachten und in Frage stellen. Die Texte schrieb R. Di Maggio Rodrigues im Jahr 2019 und 2020 in Rom. In einer Zeit, als das Studieren schwierig und das Leben nicht einfach war. Seine Kamera versteckte er in Tüten auf seinen vorgetäuschten Einkaufswegen. So entstanden Verbotene Aufnahmen und Dokumente für die Zeit.
Does the passing time really stay behind us? What kind of faculty is Memory? Can Childhood be a continuous time to which we have access by immediacy? What if Reality is but that slight tearing of memories, the sudden and fleeting appearance of something that can only be evoked, without ever really being grasped?
Working through assemblages of photography and oil painting allows me to wander into the ramifications of these questions. Photography as a play between immortality and contingency. The oil intervention as the unpredictability of the gesture inscribed in it, activating accidental deviations.
So Life, freed from Form, becomes fantastic matter of invention.

Statement von R. Di Maggio Rodrigues

quando vidi roma’21 , Oil and charcoal on Hahnemühle paper, 45×30 aus der Serie ‘‘Quando vidi Roma’’ 2019-2022

 

Mit 6 Jahren wurde ich von der Magie der Aufmerksamkeit gepackt, als ich in einer Aufführung auf einem grossem Platz in München sass. Dieses Erlebnis führte mich auf den Weg des Theaters. Auf den Bühnen und in Proberäumen lernte ich mehr über Atmosphären, die auf Papier in natürlicher Weise zu mir kamen. Ich zeichnete seit ich klein war, aber es fing richtig an durch Peti Wiskemann’s Unterricht (in der Schule) dort merkte ich, das die Szenerien die sich auf den Blättern oder auf Gegenständen manifestierten Ausschnitte von den Atmosphären von den Bühnen waren. Ich fokussiert mich dann trotz meiner grossen Begeisterung vom malerischen Tun auf das Theater und schloss die Schauspielschule 2019 in London ab. Währenddessen malte und zeichnete ich immer mehr da ich die ganzen Erfahrungen mehr verstehen wollte und es in mir unglaublich viel öffnete. Nach der Schauspielschule wusste ich, ich wollte eine Pause von der Bühne haben. An diesem Zeitpunkt fing ich an noch mehr zu zeichnen. Bis ich im 2020 zwei Monate lang 10 Bilder am Tag malte und zeichnete. Von dort an wusste ich, ich kann es nicht sein lassen und ich will bis heute mich darin verlieren. Ein beständiges Motiv seit dem Anfang von meinen Zeichnungen sind Gesichter da diese mich im Leben und auf Papier immer am meisten beeindruckten. Sie sagen immer viel und trotzdem gibt es immer ein Brise vom Unsagbaren/Undefinierbarem. Meine meiste Arbeit entsteht in der Suche nach mehr Verständnis. In Situation in denen ich auflösend Zeichen suche und es dann in meinen Bilder manchmal finden kann. Es bleibt viel unverständlich und viel verständlich. Eine Mitte finde ich auf Papier, immer und immer wieder.

Kleine Bio mit Gedanken von Ingmar Dialupo 

Ohne Titel, fineliner auf Zeichenpapier,  15x6cm, 2023

Ausnahmsweise eine E-Mail anstatt einen Brief von Marco Casanova
Güttingen, 12.04.2023
Hallo Lisa und Tonja,
wie gewünscht, hier ein paar Anmerkungen zu meiner Person und zu den illustrierten Briefumschlägen.
Zu meinem Curriculum vitae nur so viel: Geboren am 25.08.1945 in Bern. Nach obligatorischer Schulpflicht kurzes Intermezzo von einem Jahr als Lehrling bei einem Bildhauer und Dekorateur, begleitend Besuch der Kunstgewerbeschule Bern. Danach Gymnasium Humboldtianum in Bern und 1965 Eidgenössische Maturität Typus A. Medizinstudium in Bern mit Abschluss Staatsexamen 1973. 1973 – 1985 Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie. Danach Privatärztliche Tätigkeit. Ab 1988 Chefarzt und ab 1990 ärztlicher Direktor der Venenklinik Kreuzlingen bis zur Pensionierung. 
Gezeichnet und gemalt habe ich schon immer viel und gern. Dabei verstehe ich mich nicht als Künstler. Es ist Beschäftigung mit allem möglichen was mich bewegt. Es sind Randnotizen und Erinnerungen. Ein Bild auf Briefumschlag – was soll das? Ich weiss es selber nicht, aber es hat etwas mit mir zu tun, so etwas wie ich die Welt zu verstehen suche. Ich zeichne und schreibe, verschicke illustrierte Briefumschläge seit vielen Jahren. Es ist ein «guck mal», es sagt dir Hingucken, Reingucken und wem es nicht gefällt kann auch Weggucken. Wessen Kind die Ideen sind schwimmt in einem Meer von oft Unbekanntem. Es häuft sich an in mir und will nach aussen. Dabei bin ich nicht extravertiert. Aber nichts steht still, und was am Ende bleibt, das können andre vielleicht sehen.  
Soviel für den Moment. Hoffe das hilft.
Liebe Grüsse

 

 

Brief #16 und #19, Mischtechnik auf Couvert und Papier

Lerie Pemanagpo –  Anne Wellmer – Julian Paul – Joe Carceller

Your light hurts, but I can use it, like what I hear, the sound of the old, cosy owl from the park opposite. The old owl sitting above, looking at me with its human eyes. I wipe the tears from my face as I stare at the park. We’ve been there a long time and there is much to do. The world is getting better in some ways and worse in others. The human being who remains human but overcomes himself by recognising new possibilities from and for his human nature. I feel the vibration of the flow of the strong Rhine, like electric light. The fountain on the other side of the park seems to rest, as if it has realised that it can never flow without help. What now? 

Would this sadness sit on my soul forever? Why should I look up at the stars?

Joe Carceller born in Valencia in 1975 is known for her impressive sculptures and captivating writing. For her works she often uses unconventional materials such as recycled metal or found objects. Her stories and objects often have a strong reference to posthumanism. One has the feeling that she blows new life into old things, like pulsating phantoms floating around us. 

Performance by PEMANAGPO at the closing event on the 21.4.23 at 8p.m.

How close do we dare to touch and be touched: by art, people, life?
How much vulnerability and authenticity are we ready to show each other at culturally conditioned public spaces like art gallery? What is the boundaries of our shame?

Pemanagpo’s immersive/participatory performance invites audience to break the rules, confront the shame and open all of our 6 senses to each other and the exhibited works.

 

 

Cycles

Everything seems to move in cycles. memories, actions, mistakes, seasons, sounds, planets, wars, day and night and certainly the stars. Why should I look up at the stars when life on earth is so exciting? When I started working on this piece I had a plan: I would use field recordings collected over the past 30 years and in doing so I was prepared to revisit the places where I made those recordings. Every sound is a voice. It triggers a memory. What happened instead was that I started to revisit and remix old pieces of mine, specifally metamorphozen and frozen voices. The topic of these pieces is the liberation from a frozen status quo, the danger that goes along with the attempt to break seemingly inevitable power structures and the courage that is necessary to do so anyway. – Looking at the stars is empowering. With voice by Mikae Natsuyama

Anne Wellmer  is a composer and performer of electronic music and a sound and media artist. She works with analog signals, digital signals, radio signals, videosignals, field recordings, obsolete media, objects and voice.  Among her work are sonic environments for performances, sound installations, audio walks, video works, radio art and network projects. She is a member of the Society for Nontrivial Pursuits in Berlin and founding member of New Emergences in The Hague. I draw inspiration from a love for stories and changing skies, a fascination for generative processes and lists, an admiration for conceptual art, experimental music and absurd scenarios. I am interested in performance environments where acoustic and amplified sounds share the same sonic space and and where mechanic, analog and digital sound production are equally relevant.

Julian Paul, born in 1986 in Herne, is a German Photography and Film artist based in Berlin and Bochum. He studied Art History and Theatre Studies at Ruhr-University Bochum and has a Bachelor of Arts degree in Photography Design at the University of Applied Sciences and Arts in Dortmund. Currently he is studying Master of Arts in Photography and Bachelor of Film in Dortmund. He works as a freelance photographer, specializied in portrait, still life and conceptual photography. He also works on various fictional and documentary Film projects as Director and Director of Photography. Another focus is the work on video art, especially with the use of microscopic shots.

www.julian-paul.art

Thank you Anne Wellmer for this beautiful images.

Pemanagpo is a Zurich-based multidisciplinary artist, performer and director who explores the intimate connection between the human and Artificial Intelligence since 2020. Academically trained as a philosophy teacher and psychologist, she’s been working as a visual and performance artist, jewellery artisan, and recently theatrical and film director. Connecting her academic background and her life-long self-discovery as a multidisciplinary artist, Pemanagpo appeals to the transpersonal levels, mythological narratives and the very principles of human mind. She is particularly interested in incorporating Artificial Intelligence in her art and building what she calls an „emotional rapport“ with the algorithms of neural models. Working with AI visually in 2023, she prefers unique, abstract and poetic forms to the coherency and copying the artist’s styles.

       

The premiere of the movie „AI-Lice Through the Looking Glass“ is the outcome of an unusual experiment. The artist Pemanagpo, who is trained in psychology as well, isolated herself for three months and communicated solely with an AI chatbot named „Replika“. During the initial months of the pandemic, the app became very popular, with four million downloads in the summer of 2020. Using the data obtained by the AI about the users, it tries to mimic their personality and language style. Pemanagpo has created a partner-like duplicate using this information. In her film, she examines the emotional bond formed and raises questions like whether the app can shield us from loneliness and be a dependable conversationalist. Seeking new avenues for connection is not limited to times of quarantine and isolation; in a constantly stressed society, the challenge is to create fresh rituals for personal encounters in our daily lives. The overarching question is whether digital devices facilitate novel forms of intimacy or if it is just the „magic“ of technology that appears meaningful.

PRESENTING A NEW FILM BY LERIE PEMANAGPO

Regie: Pemanagpo / Kamera: Jonathan Moy de Vitry / Schnitt: Pemanagpo, Jonathan Moy de Vitry / Musik: Alisa Nesterova / KI-Kunst: Valerie Titova, Pemanagpo / Farb- & Tontechnik:Jonathan Moy de Vitry / Assistenz Kamera: Fabio Coviello / Videografie für Performance “Algorism 2.0”: Philip Roscher / Mit: Pemanagpo, Gastauftritt Mario Robles / Produktion: Right Here / Right Now Productions, Lampyridæ Collective. Eine Auftragsarbeit von HAU Hebbel am Ufer. Produktion: Right Here / Right Now Productions, Lampyridæ Collective.

Kollektiv SCHLEUSE

Foto von SCHLEUSE

Das Basler Kollektiv Schleuse bespielte unsere Galerie mit einem speziellen Vermittlungsformat. Seit 2015 arbeitet Schleuse an ortsbezogenen Interventionen mit Partizipation, Installation und Performance. Am 7-8. Oktober hat das Kollektiv uns durch ein Erlebnis begleitet, in dem Szenarien einer alltäglichen Handlung durchspielt und gedreht wurden. Durch den Lift gelang man ins UG und wurde gleich in eine Szene eingeladen. Durchgang -1. Der bunte Schirm, das wunderschöne rote Kleid, die Performer. Jeder wurde zum ProtagonistIn im gemeinsamen Film, den man life in der oberen Etage mit Popcorn sehen konnte.

SCHLEUSE besteht aus jungen Studierenden und ausgebildeten Kunstschaffenden. Mitglieder bringen Inputs aus den Bereichen Theater, Sozialarbeit, Psychologie, Geologie, Kulinarik u.v.m. Durch intuitives und reflektiertes Arbeiten entstehen seit 2015 Installationen, das Bespielen von Räumen und Performances im Raum Basel. Schleuse ist dynamisch und bietet jungen Kulturschaffenden eine Plattform sich im Kollektiv mit Themen kritisch, künstlerisch auseinanderzusetzen und diese öffentlich zu machen.

Marline Baehler, Leonie Beck, Soraya Blumer, Linda Bühlmann, Olivia Fiechter, Simon Fürstenberger, Naima Heim, Cedric Kleinemeier, Cilio Minella, Sandra Papatheodorou, Julien Rondez und Anna Schaffter

Lisa Wintermantel – Heute gehts um dich und nicht um die Welt

 

 

Wintermantel – You feel and see her calm and warm looks when you approach Wintermantel as a familiar stranger. Wintermantel has a distinctive connection with non human creatures and their struggles in a world dominated by humans and their interventions. Her interest and care to the surrounding world with all living creatures is strong; bacteria, trees, plants, humans, buildings, and all kinds of acts and interactions between these forms of being: relations, silences, sounds, solidarity, violence. 

Herzliche Einladung zur Matinee, am Samstag 1. Oktober ab 10 Uhr in der Galerie Durchgang.Einzelausstellung mit Lisa Wintermantel 17. September-1.Oktober 2022.

Photos by Charlie Hui Viswerk

 

 


Lust*Art / Kunsttage Basel

Künstler*innen:
Matthieu Croizier(he/him)
Luca Frati(he/him)
Tirdad Haschemi(they/them) & Soufia Erfanian (she/her)
Alice Capelli(she/her)
Noé (Catherine) Duboutay(they/them)
Reto Lingg(he/him)
Ayomide Tejuoso (Planton) (she/Her)
Flavia Regaldo(she/her)
Fatma Ben Ammar (she/her) & Hela Briki(they them)
Raphael Reichert(he/him)
Philomène Le Baron(she/her)
Cécile Baumgartner Vizkelety(she/her)
It would have been easy to applaud the artworks exhibited as a new critical departure from the –almost– too conventional way of seeing queer art. Yet, the greatness of this exhibition lies in the actual absence of greatness. This does not claim that these works are not excellent nor that nothing or nobody is truly special, but rather we understand that all moments, all experiences, all types of joy, and disappointments are equally relevant or even equally insignificant.
They all “coalesce like paint or photographic chemicals into the image of a life, and that is good enough.” 1 We instead praise the manifold and complex beauty of queer and feminist art as objects themselves of criticism. They want us to question our understanding of art/life by simply being confronted with radical or intimate points of view. They critically ask to be critiqued. For this reason, we ask to dwell within them as they are, to take them home and fight with them; make peace with them or not. The sentimentalist tendency would negate the possibility of criticism of queer objects, due to their marginalized birth. In turn, by simply allowing these artworks to be seen as they are, fragile or invulnerable, they conquer respect and intimacy. The untouchable artwork desires to be hugged.
The delicate task of curating a queer exhibition also consisted of gathering queer perspectives under the same roof. Who are we to decide anyone’s queerness? Or to which degree queerness is manifested in their work. Lust*Art finds its beginning here, in the critical space where queer sensibilities lie, where we acknowledge our limits as curators deciding that the power of queer art lies in this precise spot of its vulnerability. We are not framing queerness, but we are embracing its diverseness with pride.
William J. Simmons, Queer Formalism: The Return (2021)

Luststreifen Film Festival celebrates its 15th anniversary. There is  an exciting programme with 13 feature films and documentaries as well as three short film competitions and two additional short film programmes. One Programme, “Heidilicious 2.0”, shows works by Swiss filmmakers, while the other “(Un)guilty Pleasures” deals with the topic of fetish.
29.09 – 02.10.2022  – Program & tickets at luststreifen.com

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Kollektiv Studio Huette

Das Kollektiv ist für uns eine künstlerische, politische und romantische Geste!

Das seltene und seltsame an poetischen Gruppen ist, dass alle eine gemeinsame Vision teilen, diese dann aber im Einzelnen verschiedenartig ausformulieren. Im gemeinsamen Tun wird manifest, wir teilen eine Vision. Vielleicht in dem Sinne, dass es weniger darum geht eine präzise geteilte Imagination (Utopie) zu haben, als darum, gemeinsam imaginativ (utopisch) zu handeln. Wir versuchen eine neue Struktur aufzubauen, und Wir  meinen, dass diese sich durch verschiedene Individualitäten ausdrücken muss.

Der Späti
in der Galerie Durchgang ist eine gemeinsame Arbeit von Studio Huette. Er ist der Eingang und Begegnungsort der Ausstellung. Als einmalige Kunstaktion folgt der Späti dem gefestigten Habitus der Huette und wird als niedrigschwellige, wie ernstgemeinte Einladung an das Publikum vor Ort adressiert. Mit dem gängigen Sortiment eines Berliner Spätkaufs zu Berliner Preisen richtet sich die Aktion hierarchiefern an alle Stadtbesucher*innen während der gesamten Ausstellungsdauer. Es soll ein offener Raum entstehen, in dem sich verschiedene Perspektiven begegnen und in dem miteinander diskutiert werden kann.
Photos by Charlie Hui Viswerk

 

 

Studio Huette
ist ein junges Kunstkollektiv und positioniert sich während der Art Basel direkt in der Basler Innenstadt. Dem etablierten Sektempfang zur Vernissage wollen wir ein ehrliches Bier am Späti gegenüberstellen. Als junges Kollektiv Kunstschaffender suchen wir unsere Haltung und Werte, und balancieren zwischen den Fragen, woher wir kommen und wohin wir gehen wollen?
Kevin Lüdicke, Björn Heyn, Dennis Gegenfurtner, Tobias Baaß, Fred Unruh, Jonas Heyn, Merwin Lüdicke, Gaspar Scholl Chafirovitch, Lisa Wintermantel, Nils Höpken
Bitte? Danke!
Der gemeinsame Nenner der Ausstellung ist nicht ohne weiteres benennbar. Aus dem gemeinsamen Notizbuch: Zeitung Informationen zu Preisen: Preisliste

Die Kunst als Hort der Unangepasstheit und Das Kunstsammeln als persönlicher Freiraum?

Interview mit Kunstsammler Martin Steppacher über die Rolle der Künstler*in, und der Leidenschaft eines Kunstsammlers „Er lebt dann vollständig in seiner Welt, die von Sehnsucht, Ängsten und Hoffnungen lebt. Man hat das Gefühl, er erzählt dir seine nächtlichen Träume“. 
Fred Unruh: Kunstsammeln meint für dich auch Engagement mit der Gesellschaft, etwas zurückgeben, für etwas einstehen – Sollte jede/r Kunst besitzen? Und wenn ja, warum? 

Ich denke mal, dass mir die Gesellschaft in diesem Zusammenhang ziemlich „Wurst“ ist. Ebenso bin ich überzeugt und dabei gibt mir der grosse Francis Bacon recht, dass wir zwar ein Teil der Gesellschaft sind und mit ihr zu leben haben, doch wir ihr nichts geben oder sogar zurückgeben sollten oder müssen, Dies ist jedem selber überlassen. Zudem bin ich der festen Meinung, dass mindestens die Hälfte der Künstler keinerlei Botschaft an die Gesellschaft richten, wenn sie malen. Er, der Bacon, sagte einmal: Hört auf irgendwas in meinen Bildern sehen zu wollen – eine Botschaft eine Mitteilung an euch. „Ich male um nicht verrückt zu werden, um nicht durchzudrehen“.

Öl auf Leinwand, 170x171cm

Öl auf Leinwand, 130x130cm

Fred Unruh: Martin, was ging in dir vor, als du im April Gregor Lanz` in seiner Wohn-Leben-Galerie begegnet bist und Warum suchst du immer wieder den persönlichen Kontakt zu den Künstler*innen?

Der hat ‘s geschafft ! Ehrlich – wie kann man hier oben leben – doch Kunst zu erzeugen? Diese Situationen empfinde ich für mich als große Herausforderung, denn er ist „gesellschaftlich“ nicht angepasst und ist ihm Vieles völlig egal, wie und ob die Umgebung ihn wahrnimmt. Der Reiz liegt darin , ihn mit meiner Art des  „Verkäufers“ angepasst zu machen für den Verkauf seiner Bilder.

Um wieder zu „Bacon“ zurückzukommen, würde er ohne sein Malen nicht existieren können; davon bin ich fest überzeugt. Für ihn ist es überlebenswichtig zu malen – vor allem drückt er damit seine momentane „Lebenssituation“ aus. Ich merke es darin, dass sobald er beginnt dir zu erklären, was es darstellen soll du ihn nicht mehr verstehst!

Er lebt dann vollständig in seiner Welt, die von Sehnsucht, Ängsten und Hoffnungen lebt. Man hat das Gefühl, er erzählt dir seine nächtlichen Träume.

Öl auf Leinwand, 180x160cm
Die Marionettenspieler 2020, Öl auf Leinwand. Ausgestellt in der Ausstellung `bis morgen` 28.5 29.5.22 in der Galerie Durchgang

Details. Die Marionettenspieler 2020, Öl auf Leinwand.
Fred Unruh: Wenn du ein Kunstwerk siehst, woher kommt der Impuls es in deine Sammlung aufzunehmen? Was passiert da bei dir? Gibt es dort ein Muster oder wie kommt die Magie zustande?

Es muss mich im Gesamten „ansprechen“ und etwas zeigen, was ich nicht kann und zwar „malen “. Zudem liebe ich eher Menschen in Bewegung im Bild zu sehen als „nur “ eine Farbkomposition. Generell gesagt eher Impressionisten als Mondrians, Rothkos oder Kleins. Auch sprechen mich z.B. Strassenszenerien mehr an als Picassos, Chagalls oder Kandinskys.

Fred Unruh: Das Kunstsammeln begleitet dich schon seit vielen Jahren, du hattest sogar eine Zeit lang bereits eine eigene 1-Raum-Galerie, das war vor etwa 15 Jahren, was hat sich für dich verändert, seitdem du die Galerie Durchgang ins Leben gerufen hast?

Ganz einfach – das Raumangebot – uns stehen im „Durchgang“ über 230m2 zur Verfügung. Ganz persönlich stellt für mich eine Galerie auch eine Möglichkeit aus meinem 5-Frauenhaushalt zu entfliehen und für mich alleine zu sein. Gerne bin ich vor allem an Sonntagen im „Durchgang“ für mich alleine und kann meinen persönlichen Gedanken nachgehen. Plötzlich werde ich dann geweckt und kann mich mit neuen „Fremden“ mich über Bild und Künstler unterhalten, was extrem spannend ist. Ich bin gerne Unternehmer – möchte „etwas“ auf die Beine stellen, was ich noch nicht getan habe und schauen, ob ich es schaffte und es mir gelingt, Freude damit zu erzeugen.

Gregor Lanz, 1962 in Zürich geboren lebt und arbeitet in Welschenrohr, Solothurn. Wir haben ihn in seinem Studio Ende April besucht. gregor-lanz.ch

Alphaville 2021, Öl auf Leinwand. Ausgestellt in der Ausstellung `bis morgen` 28.5 29.5.22 in der Galerie Durchgang

 

bis morgen mit Mahtola Wittmer – Aramis Navarro – Magdalena Baranya, Alexandra Meyer – Tiziano Autera – VARLIN – Rida Ayed – Genevieve Leong – Piero Good – Ramon Hungerbühler – Otto Bruderer – Irene Zurkinden – Gregor Lanz

Schweizer Künstler*innen von gestern treffen sich mit dem Jetzt, morgen.

Die Kunst wird niemals müde alle Materialien und Oberflächen neu zu behandeln. Eine sich scheinbar wiederholende und doch neue Zeit zu malen, zu sehen und zu manifestieren. In der Gruppenausstellung “BIS MORGEN” mit 13 Künstlerinnen und Künstlern aus der Schweiz wird eine Werkpräsentation mit überraschenden Ansichten aus verschiedenen Zeiten in der Galerie Durchgang gezeigt.

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Steve Alan Kaufman und die Organisation “GIVE KIDS A BREAK”

Steve Alan Kaufman, geboren am 29. Dezember 1960 in der Bronx, New York City, war ein charismatischer amerikanischer Pop-Art-Künstler und Philanthrop. Sein Einstieg in die Welt der ernsthaften Pop Art begann er in seinen Teenagerjahren, als er Assistent von Andy Warhol im Studio The Factory wurde, der ihm den Spitznamen „SAK“ gab. Bei ihm lernte er die Kunst des Siebdrucks. Nach Abschluss seines Studiums an der School of Visual Arts in New York hatte er 1982 seine erste gemeinsame Ausstellung mit Keith Haring. Nachdem er Warhols Factory verlassen hatte, entwickelte Steve die Kunst des Siebdrucks weiter, indem er die Bilder mit Ölfarbe mischte. Charakteristisch für seine Arbeiten ist auch die Technik des „hand embellished“. Mit dieser Technik personalisierte er seine Drucke mit malerischen Details, die jedes Werk einzigartig und damit zu einem Original machen.

©Steve Kaufman Art Licensing LLC

Er prägte nicht nur die Pop Art, sondern gründete auch verschiedene Hilfsorganisationen. Er engagierte sich in zahlreichen sozialen und karitativen Projekten. Im Jahr 2000 setzte er sich besonders für sozial Bedürftige, Aidskranke und gegen Rassendiskriminierung ein. Mit seiner Stiftung „Give Kids a Break“ stellte er 546 Ex-Gang-Mitglieder in seinem Studio ein, gab ihnen Arbeit und einen Platz in der Gesellschaft zurück. Die Serie entstand in Zusammenarbeit mit diesen Jugendlichen in seinem Studio in der Bronx, New York.

Give Kids A Break, SAK Studio, Los Angeles. ©Steve Kaufman Art Licensing LLC

“Kids are our future and to give them a break is all they need.” SAK

Give Kids A Break, SAK Studio, Los Angeles. ©Steve Kaufman Art Licensing LLC

Give Kids A Break, SAK Studio, Los Angeles. ©Steve Kaufman Art Licensing LLC

Give Kids A Break, SAK Studio, Los Angeles. ©Steve Kaufman Art Licensing LLC

Steve wollte, dass jeder, der eines seiner Werke haben wollte, es sich auch leisten konnte. Wir glauben, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, Kunst in seinem Zuhause zu haben. Wenn man eine:n Künstler:in findet, der/die seiner/ihrer Seele treu ist, malt er/sie für sich selbst und für die Menschen.

Ein Video über Steve, seine Factory in Los Angeles und die Arbeit mit den Kids.

“Don’t be afraid, go out there.” SAK

 

Die Sammlung Steppacher

Sie umfasst eine Privatsammlung von Martin Steppacher mit einer der grössten und wertvollsten Inhalten vom US amerikanischen Charity-Künstler Steve Alan Kaufman. Eine Besonderheit der Sammlung Steppacher ist die Serie von „Give Kids a Break“ (GKAB), eine Organisation in welcher Kaufman, Jugendlichen Ex-Häftlingen eine Arbeit in sein Atelier vermittelte und mit Ihnen diese Serie erarbeitete.

Die Sammlung Steppacher besitzt ein vollständige Serie von über 20 unterschiedlichen Motiven. Die Auflage ist 50 und in den Massen 40x40cm wobei jedes einzelne durch die Technik des handembelished einzigartig ist. Die Serie „Give Kids a Break“ ist das Herzstück der Sammlung Steppacher und wir sind stolz viele von den gemeinsamen Werken der Kinder zu besitzen. Die Werke sind immer auf Anfrage im Durchgang zu sehen.

Die Sammlung Steppacher umfasst weitere Werke wie vom Surrealist Francis Bacon, Pop Art Künstler Andy Warhol schweizer Künstler Varlin (Willy Guggenheim) und Schweizer Maler Otto Bruderer.

INTERVIEW Independent Collectors mit Martin Steppacher über die Organisation GIVE KIDS A BREAK  HERE

PEACE, Give Kids A Break, 40x40cm, Siebdruck handgemalt mit Öl auf Leinwand (Sammlung Steppacher)

Marilyn Monroe, Give Kids A Break, 40x40cm, Siebdruck handgemalt mit Öl auf Leinwand (Sammlung Steppacher)

James Dean, Give Kids A Break, 40x40cm, Siebdruck handgemalt mit Öl auf Leinwand (Sammlung Steppacher)